ZukunftsKunst und ZukunftsKunst 2.0

Die Projekte Zukunftskunst  und das Folgeprojekt Zukunftskunst 2.0 umfassten die Entwicklung einer Reihe von künstlerischen Aktivitäten in der Provinz Huamanga-Ayacucho in Peru, die von Lehrern verschiedener Kunstrichtungen initiiert und geleitet wurden, mit dem Ziel, sich den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auf kreative Weise zu nähern und diese zu fördern.

Die Projekte der Teilnehmenden waren in vielerlei Hinsicht sehr vielfältig. Die Mehrheit der SDGs, an denen gearbeitet wurde, drehte sich mit 5 von 13 Projekten um das SDG 4 – Qualität in der Bildung. Auch die adressierte Zielgruppe der Projekte war sehr vielfältig: von Universitätsstudent*innen, Schüler*innen der Sekundar- und Grundschule sowie eine Gruppe, die sich der künstlerischen Arbeit mit Taubstummen widmete. Es gab Projekte mit einer oder zwei verantwortlichen Personen, die jedoch ein Koordinationsteam von bis zu 7 oder 8 Personen hatten, und andere Projekte, die fast individuell entwickelt wurden. Diese kombinierte Vielfalt war interessant, weil in den Monaten August bis Dezember in verschiedenen Teilen der Stadt Ayacucho die SDGs zu einem wichtigen Gesprächsthema wurden. Einige der Projekte wurden in der Hauptstadt der Region vorgestellt, andere wurden in Lima, der Hauptstadt des Landes, präsentiert.

Im folgenden möchten wir zwei der ingesamt 13 Projekte, die uns besonders berührten, etwas näher beschreiben:

„Die Klänge der Aquarelle“ 

Zur Ausgangssituation: An der Schule für Bildende Künste in Ayacucho schrieb sich eine Gruppe von taubstummen Studierenden ein, um ihr Studium der Malerei fortzusetzen. Die anfängliche Begeisterung verwandelte sich in Frustration, denn ohne Lehrer*innen und Mitstudierende, die sie verstehen, wurden sie an den Rand gedrängt. Ohne die Dozentin Pilar Marquina hätten sie ihr Studium vermutlich über kurz oder lang aufgegeben. Pilar unterstützte die taubstummen Student*innen und lernte dafür selbst die Gebärdensprache.

Im Rahmen des Projektes ZukunftsKunst startete sie ein Projekt mit ihren taubstummen Studienrenden, um ihnen in ihrem künstlerischen, pädagogischen und sogar sozial-familiären Leben zu helfen. Mit der finanziellen Unterstützung (knapp 300 EUR) konnten die Student*innen kaufen, was sie für die Entwicklung einer Ausstellung benötigten. Diese Ausstellung wurde an ihrer Kunsthochschule sowie in Lima präsentiert. Darüber hinaus wurde die Arbeit dieser Gruppe als ein Beispielhaftes nationales Bildungsprojekt ausgewählt. Aus diesem Grund wurde es als Beispiel anderen Lehrer*innen im Land gezeigt. Bedenkt man, dass die Diskriminierung von Menschen mit besonderen Fähigkeiten oder Behinderungen in Peru nach wie vor sehr groß ist, so wird deutlich, welche Bedeutung dieses Projekt für die Veränderung von Wahrnehmungen und Einstellungen hat.

„DIE ZEIT VERGEHT – Produktion von Videos über die Umwelt 

Der Dozent Ryder, ein plastischer Künstler und Lehrer an der Hochschule für Bildende Künste, führte ein sehr ehrgeiziges und beeindruckendes Videoprojekt durch. Zusammen mit Student*innen der Universität von Ayacucho unternahm er mehrere Reisen in die Höhenregionen der Anden von Ayacucho auf der Suche nach Seen und Flüssen, die die Wassersituation widerspiegeln. Dieses Werk zeigt auf einfühlsame Weise die ganze visuelle Schönheit der peruanischen Anden und die Entstehung der Gewässer, bis sie vom Menschen verseucht werden. Die Gruppe arbeitet seitdem weiter an dem Thema und hat inzwischen weitere Videos zu SDG-bezogenen Themen erstellt. Hier der Link zu dem im Rahmen des Projektes entstandenen Video.

Dieses Video vermittelt einen Eindruck von allen 13 realisierten Projekten.

Abschluss des Projekts

Der Abschluss des Projekts erfolgte in dreifacher Form. Die erste war die Fertigstellung jedes der Projekte in den Kontexten, in denen es entwickelt wurde. Die zweite Form bestand in der gemeinsamen Auswertung der Ergebnisse und Prozesse durch alle Fortbildungsteilnehmenden im Rahmen des Abschlussmoduls . Die dritte Form bestand in einer umfangreichen öffentlichen Präsentation im Rahmen eines Kongresses. Bei den letzten beiden Veranstaltungen wurde darüber reflektiert, wie die Verbreitung der SDGs in der Stadt und auf dem Land weiter vorangetrieben werden kann. Die Lehrer*innen baten darum, dass neue Projekte in diesem Zusammenhang entwickelt werden und gleichzeitig die Möglichkeit besteht, dass einige Projekte eine zweite Phase haben können.

Projektstatus: Abgeschlossen